„Gemeinsam viel erreicht“


Liebe Bad Zwestenerinnen und Bad Zwestener,

seit über zwei Monaten dominiert das Thema „Corona-Virus“ und seine Auswirkungen die Schlagzeilen in ganz Deutschland und vor allem unseren Alltag.

Für eine Pandemie dieses Ausmaßes mit einem hochansteckenden Virus gibt es keine „Blaupause“ aus der hervorgeht, wie man die Situation am besten gestaltet. Wir wissen auch nicht wie lange die angeordneten und zum Teil wieder zurückgenommenen Restriktionen gelten werde. Daher agieren wir in der Gemeinde eher vorsichtig und mit Augenmaß. Unser aller Sicherheit geht vor.

Auch unsere Gemeindeverwaltung wurde vor völlig neue Aufgaben gestellt. Trotz der immensen Belastung trägt unser aller Arbeit bereits erste Früchte.

Aktuell haben sich in unserer Gemeinde nur zwei Mitbürger/Innen mit dem Virus infiziert, die wieder genesen sind. Keiner aus unserer Gemeinde ist aktuell unter prophylaktische Quarantäne gestellt. Auch haben wir keine Corona-Toten aus unserer Mitte zu beklagen.  

Wir haben die Strukturen der Verwaltung gezielt flexibilisiert und an die sich permanent ändernde Situation angepasst. Ein Teil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet aktuell im Home-Office, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Trotz der Corona-Krise setzen wir viele vorgesehene Projekte um und gehen sie an. Zuletzt konnte die große Baustelle „Kasseler Straße / Hauptstraße“ fertig gestellt werden.

Insgesamt kann man feststellen, dass wir die Pandemie derzeit gut im Griff haben.

Unter den Folgen der Pandemie leiden viele Menschen, die arbeitslos geworden sind oder aufgrund von Kurzarbeit mit deutlich weniger Geld ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Viele Selbständige haben deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Aber auch bei uns sinken die Einnahmen dramatisch. Weniger Kurgäste und Reha-Patienten führen zu geringeren Einnahmen (geschätzt über 200.000,-€), die geringe Zahl an Aufträgen führt zu geringerer Gewerbesteuer sowie zu mehr Arbeitslosen und Kurzarbeitern.  Deshalb reduziert sich bei der Gemeinde die Einnahme aus der Einkommensteuer.

Unsere Ausgaben können wir nur gering zurückfahren, sodass in diesem Jahr ein respektables Haushaltsloch entsteht.  Wir sind daher auch finanzpolitisch vor große Herausforderungen gestellt, zumal das Konjunkturpaket der Bundesregierung uns als Kurort kaum hilft.

 

Die Einschränkungen der persönlichen Freiheit, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sind aus meiner Sicht notwendig. Sie müssen jedoch Woche für Woche kritisch begleitet und bei Veränderungen neu justiert werden. Sie dürfen in Zukunft kein „Normalfall“ werden. Ich halte es für notwendig, dass das gesellschaftliche Leben möglichst zeitnah und unter Auflagen in einen Normalzustand zurückgeführt wird.

So haben wir zum Beispiel die Verwaltung unter Auflagen wieder geöffnet. Für alle Kinder, für die ein Betreuungsbedarf bestand, haben wir unter größter Anstrengung unserer Erzieherinnen eine Betreuungsmöglichkeit geschaffen. Auch hier gelten höchste Hygiene-Standards. Spielplätze wurden wieder freigegeben, ebenso die Dorfgemeinschaftshäuser, die bei Bedarf unter strengen Hygiene-Vorgaben den regelmäßigen Nutzern wieder zur Verfügung stehen.

Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen – unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern – für Ihre Geduld und die Akzeptanz der Regelungen und deren Einhaltungen bedanken. Ich spüre viel Solidarität untereinander und gemeinschaftliche Fürsorge.

Wir haben gemeinsam schon viel geleistet und viel erreicht. Das Erreichte ist aber sehr fragil und darf nicht durch Fahrlässigkeit oder Leichtsinn zunichtegemacht werden. Sollte die Ansteckungsquote wieder deutlich steigen, müssen wir damit rechnen, dass die wiedergewonnenen Freiheiten schnell wieder zurückgenommen werden müssen.

Ich möchte daher an Sie appellieren: halten Sie weiter Abstand, tragen Sie eine Maske und bleiben Sie, wenn es geht, zu Hause. 

 

Bleiben Sie gesund!                                

 

Ihr Michael Köhler         

Bürgermeister