Wer hat Rebhühner oder Schleiereulen gesehen?


Die Projektbeauftragte Andrea Imhäuser vom Rebhuhnprojekt bittet um ihre Unterstützung.

Als einst häufigster Feldvogel sind Rebhühner heute bei uns zu seltenen Bodenbrütern geworden. Das hessische Feldflurprojekt im Schwalm-Eder-Kreis bemüht sich rund um Bad Zwesten, Borken, Neuental und Jesberg intensiv, die Lebensbedingungen für unsere Feldhühner zu verbessern. Durch gezielte Aufwertungen des Lebensraumes und umfassende Informationen der Landnutzer um die Lebensweise und die Bedürfnisse der Art wird die Erhaltung des heimischen Rebhuhn-Besatzes unterstützt.


Lebensraumverbesserungen durch viele Akteure

Viele Landwirte haben in den vergangenen Jahren für die Feldhühner besondere, mehrjährige Blühflächen angelegt. Einige Kommunen, so auch Bad Zwesten, haben auf Ihren Wegen und Flächen ihren Mäh- und Mulch-Rhythmus deutlich herabgesetzt und zeitlich nach hinten verschoben um Bodenbrüter zu schonen. Auch viele weitere Arten wie Insekten, Feldlerchen, Wachteln und Feldhasen freuen sich über diese besonderen Blühflächen und die schonende Wegrandpflege.

Das erfreuliche Ergebnis dieser Bemühungen kann man aktuell mit etwas Glück beim Spaziergang in der Feldflur antreffen, denn vor einigen Wochen sind die Jung-Rebhühner geschlüpft. Die meisten Felder sind nun abgeerntet und man kann die Hühner jetzt deutlich leichter entdecken.


unverhoffte Begegnungen

Meist trifft man unverhofft auf die perfekt getarnten Tiere und erschreckt, weil man sich unbewusst genähert hat und sie plötzlich mit surrendem Flügelschlag vom Boden auffliegen. Auch die Rebhuhn-Küken können schon ab etwa ihrer dritten Lebenswoche flatternd fliegen. Meist bringen die Feldhühner nur schnell etwas Abstand zwischen sich und die Störung, landen nach kurzem niedrigen Flug wieder gut versteckt am Boden und bewegen sich flink zu Fuß weiter.


Unterstützung zum Rebhuhn-Monitoring

Alljährlich wird im Projektgebiet eine fortlaufende Zählung der Rebhühner durch einen Ornithologen durchgeführt, doch aus der Erfahrung der vergangenen Jahre ist es zusätzlich sehr hilfreich, auch Meldungen aus der Bevölkerung mit einzubeziehen, um das Gesamtbild zu vervollständigen.

Wenn auch Sie Begegnungen mit Rebhühner hatten, geben Sie Ihre Sichtung bitte mit Anzahl der Tiere, Ort und Datum weiter an die Projektkoordinatorin des Feldflurprojektes zum Rebhuhnschutz – oder konnten Sie mit besonderem Glück gar ein Foto schießen oder ein kurzes Handy-Filmchen aufnehmen?

Bitte suchen Sie nicht aktiv nach den Tieren, das würde sie unnötig beunruhigen und möglicherweise in gefährliche Situationen bringen. Bei diesem Aufruf geht es ausdrücklich um die Mitteilung von zufälligen Begegnungen.


Auch die Schleiereule soll künftig stärker im Projekt mitgefördert werden

Ornithologen schätzen den Bestand an Schleiereulen als dramatisch rückläufig ein. Um diese Entwicklung aufzuhalten, sollen künftig im Rebhuhn-Projekt auch Maßnahmen zur Förderung der Schleiereulen umgesetzt werden. Bereits jetzt bieten die Rebhuhn-Blühflächen gute Jagdgelegenheiten für diese Eulenart, die sich bevorzugt in der Nähe menschlicher Siedlungen aufhält. Um künftig besser geeignete Maßnahmen umsetzen zu können, möchten wir um Unterstützung bitten, indem uns Schleiereulenvorkommen oder gar Bruten gemeldet werden.

 

Meldungen der beiden genannten Arten bitte an:

Andrea.Imhaeuser@llh.hessen.de


Rebhühner fliegen meist nicht weit. Nach kurzem, niedrigen Flug bald wieder landen und flink zu Fuß verschwinden ist für sie typisch.