Maßnahmen zur Sicherstellung der Gefahrenabwehr bei Stromausfällen durch die Feuerwehren


Maßnahmen zur Sicherstellung der Gefahrenabwehr bei Stromausfällen durch die Feuerwehren der Gemeinde Bad Zwesten und Selbsthilfe sowie Vorsorgetipps bei Stromausfällen

- Besetzung von Feuerwehrhäusern bei Stromausfall (blackout) -


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

uns ist es angesichts der aktuellen Energiekrise ein sehr wichtiges Anliegen, die Sicherheit von Ihnen allen sicherzustellen und frühzeitig zu informieren.

 

In der Regel werden Stromausfälle innerhalb weniger Stunden behoben.

In Notsituationen kann es jedoch durchaus Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Stromausfälle über längere Zeiträume sind auch in Deutschland möglich. Durch Naturereignisse wie Unwetter, Erdbeben, solare Einflüsse oder einfach nur technische Defekte kann es schnell zu einem Ausfall der Stromversorgung im jeweiligen Gemeindegebiet kommen. Kommt es in ungünstigen Fällen zum Netzausfall in einem größeren Gebiet, kann dies aufgrund überlasteter Netze (besonders im Winter) zu einer Kettenreaktion führen, was dann in der Regel zu einem flächendeckenden Netzausfall führt. Von solch einem Netzausfall können dann unter Umständen mehrere Millionen Einwohner, ja ganze Staaten, betroffen sein. Neben den damit verbundenen allgemeinen Einschränkungen können sich allerdings auch gefährliche Situationen ergeben. Denn in den meisten Fällen werden von dem Stromausfall auch die Fest- bzw. Mobilfunknetze betroffen sein. In Notfällen ist ein Hilferuf über die bekannten Notrufnummern dann nicht mehr möglich.

Die Gemeinde Bad Zwesten möchte Sie deshalb über das Thema „Stromausfall“ informieren. Sie erhalten Hinweise und Tipps, wie man sich selbst auf ein solches Ereignis vorbereiten kann.

 

1. Maßnahmen zur Sicherstellung der Gefahrenabwehr bei Stromausfällen durch die Feuerwehren der Gemeinde Bad Zwesten:

Besonders abhängig von einem Stromausfall sind unsere Kommunikationsnetze. Nach kurzer Zeit wird das Telefon-Festnetz nicht mehr zur Verfügung stehen. Stromabhängige Telefone (ISDN bzw. VoiceOverIP), Ladestationen mancher Mobiltelefone sowie Ihr Internet-Zugang fallen sofort aus. Die Mobilfunknetze sind nur für kurze Zeit (meist Batterie gepuffert für ca. 0,5 bis 2,0 Std.) notstromversorgt.

Da bei großflächigen Lagen (Stromausfall, Gasmangel, andere Naturkatastrohen) bei den Rettungsleitstellen meist ein erhebliches Aufkommen an Anrufen herrscht, kann es einen Moment dauern, bis Ihr Gespräch entgegengenommen wird. Bleiben Sie in der Leitung oder versuchen Sie es erneut.

Innerhalb der Gemeinde Bad Zwesten werden deshalb bei jedem „längeren“ Stromausfall die Feuerwehrhäuser (Bad Zwesten, Betzigerode, Niederurff, Oberurff-Schiffelborn und Wenzigerode) zum Anlaufpunkt für die Bevölkerung. Die Feuerwehrhäuser nehmen eine sogenannte Leuchtturmfunktion wahr. Bei einem unplanmäßigen Stromausfall, der länger als 30 Minuten andauert, werden die Feuerwehrhäuser von den Feuerwehren besetzt. lm Falle eines Ausfalles sämtlicher Fest- und Mobilfunknetze kann das Feuerwehrhaus aufgesucht und zum Absetzen eines eventuellen Notrufes genutzt werden. Bürgerinnen und Bürger, die Hilfe oder Unterstützung benötigen, können sich unmittelbar an die Feuerwehr wenden. Von dort ist es möglich, über die entsprechenden Funkanlagen Notrufe an andere Hilfsorganisationen, wie die Leitstelle der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, abzusetzen; damit ist auch die Polizei sofort erreichbar.

 

2. Selbsthilfe und Vorsorgetipps:

Kommt es zu einem längerfristigen Stromausfall, sind abrupt alle strombetriebenen Anlagen und Geräte aus, die nicht an Notstromanlagen angeschlossen oder batteriebetrieben sind, länger nicht mehr nutzbar. Zu Hause sitzen Sie dann möglicherweise im Kalten und Dunkeln, da Licht und Heizung auch nicht mehr funktionieren. Auch Ihre moderne, mit Holz befeuerte, Heizungsanlage funktioniert vermutlich nicht mehr, da zumeist die Steuerung der Zu- und Abluft mit Elektronik geregelt wird und auch wiederum Strom benötigt. Fernsehgeräte, der PC für den Internetzugang und oft auch die im Haushalt verfügbaren Radiogeräte können bei einem Stromausfall nicht betrieben werden. Laptops und Tablets laufen zwar noch so lange weiter bis der Akku leer ist, da aber Ihr Internet-Router nur mit Strom arbeitet, fällt dieser Internetzugang sofort aus. Kühl- und Gefrierschränke tauen ab und die darin gelagerten Lebensmittel verderben, je nach Witterung, innerhalb von Stunden. Im Bereich der häuslichen Pflege fallen Hilfsgeräte aus, die möglicherweise lebenswichtig sind. Dienstleistungen wie z.B. Hausnotruf und Essen auf Rädern können gestört werden oder ganz ausfallen.

Um die Auswirkungen eines solchen Ereignisses für den Einzelnen zu reduzieren, sollte sich jeder Haushalt so vorbereiten, dass er einige Tage ohne Hilfe von außen auskommt.

Auch wenn vielleicht einige wenige Geschäfte trotz Stromausfall geöffnet haben, können Sie dort in jedem Fall nur mit Bargeld bezahlen. Und mal eben neues Bargeld bei den Geldautomaten der Bank abheben, wird nicht ohne weiteres möglich sein. Selbst am Schalter Ihrer nächsten Bank könnten Sie vor verschlossenen Türen stehen. Im ungünstigsten Fall kommen Sie für eine gewisse Zeit an gar kein Bargeld mehr heran. Daher empfiehlt es sich ausreichend Bargeldreserven vorzuhalten.

Stellen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen und bewahren Sie diese an einem Ort griffbereit auf.

Legen Sie sich ausreichend Vorräte an Trinkwasser, Lebensmitteln und ggf. Babynahrung sowie Hygieneartikeln (Hygiene ist ebenso wichtig, sie verhindert die Ausbreitung von Krankheitserregern, Bakterien usw.) an. Denken Sie aber auch an Ihre Haustiere und deren Versorgung.

Achten Sie auf Ihre Hausapotheke und die von Ihnen benötigten Medikamente.

Für einen Ausfall der Energie- oder Stromversorgung sollte jeder Haushalt alternative Heiz- und Kochmöglichkeiten bereithalten. Die warme Kleidung für den Winter sowie Decken können in unseren Breiten die ausgefallene Heizung für eine gewisse Zeit kompensieren. Mit einem Campingkocher können kleinere Mahlzeiten hergerichtet werden. Ggf. können auch Grill- oder Holzkohle hilfreich sein.

Wer eine Heizmöglichkeit besitzt, die mit Kohle, Briketts oder Holz betrieben werden kann, sollte für einen Notfall diese Brennstoffe auf Vorrat vorhalten.

Allerdings sollte nur draußen gegrillt werden, da in Innenräumen Erstickungsgefahr besteht.

Das Licht von Kerzen, Taschen-, Camping- oder Petroleumlampen kann im Ernstfall dafür sorgen, dass Sie sich zu Hause auch nach Einbruch der Dunkelheit noch sicher orientieren können. Dochte und Brennstoffe für Petroleumlampen sollten überprüft und ggf. ein ausreichender Vorrat beschafft werden. Generell sollten in jedem Haushalt für einen Ausfall des elektrischen Lichts Taschenlampen, Ersatzbirnen, ausreichende Anzahl an Batterien, Streichhölzer und Kerzen vorhanden sein.

Treffen Sie Vorkehrungen, um Ihre pflegebedürftigen Angehörigen notfalls für einige Zeit selbst zu pflegen.

Mit Hilfe eines batteriebetriebenen Radios oder auch des Rundfunkgerätes im Auto bleiben Sie über Informationen des behördlichen Krisenstabes und der Stromversorger auf dem Laufenden und können neues zur Lage erfahren.

Um Treibstoff zu sparen sollten Sie das Auto nur benutzen, wenn es unbedingt sein muss. Tankstellen könnten ebenso keinen Strom haben und können nicht zum Tanken angefahren werden. Falls Tankstellen über einen Notbetrieb verfügen, wird das Ordnungsamt die Treibstoffabgabe unter Umständen Rationieren oder die Tankstelle gleich ganz beschlagnahmen. Um bei einem "Öffentlichen Notstand" handlungsfähig zu bleiben, könnte das Ordnungsamt zu solch drastischen Maßnahmen greifen, um die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung und die Leuchtturmfunktion der Feuerwehren durch Notstromeinspeisung über Diesel sicherzustellen.

In privaten Haushalten lauern auch ernstzunehmende Gefahren, deren man sich Bewusst sein sollte.

Das Zweckentfremden von offenen Feuerstellen zum Heizen von geschlossenen Räumen ist äußerst gefährlich und kann zu einer tödlichen Kohlendioxid-Vergiftung führen: Erst wird man müde und dann bewusstlos, später tritt schließlich der Erstickungstod ein!

Auch das Aufstellen von "zu vielen" Kerzen/Teelichtern (um Licht und ggf. auch etwas Wärme zu erzeugen) muss mit großer Aufmerksamkeit und Umsicht geschehen. Auch beim Verbrennen von Kerzen entsteht das Abgas Kohlendioxid; regelmäßiges Lüften ist unverzichtbar. Vorsicht auch bei Gas betriebenen Heizstrahlern.

Die Stromversorger sind in größter Sorge, dass bei einer Gasmangellage viele elektrische Heizgeräte in den privaten Haushalten eingeschaltet werden. Dann könnte es zu einer längeren Überlastung des Stromnetzes kommen. Um das zu vermeiden, nutzen Sie bitte in diesem Winter die entsprechenden Geräte nicht.

 

Weitere Hinweise für Ihre persönliche Vorbereitung erhalten Sie auch beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

 

Mit freundlichen Grüßen

gez. Michael Köhler
Bürgermeister