Mahnwache in Bad Zwesten gegen den Krieg in der Ukraine


Am letzten Samstag veranstaltete die Gemeinde Bad Zwesten in Zusammenarbeit mit der Christophorusschule und der Altenburgschule eine Friedensveranstaltung aus Anlass des Ukraine-Krieges auf dem Rathaus-Vorplatz Bad Zwesten.

 Bürgermeister Michael Köhler begrüßte die Anwesenden und stellte die Situation dar.

Er betonte, dass die vom Kreml gesteuerten Aggressoren in dem Angriffskrieg selbst vor barbarischer Gewalt gegen zivile Ziele wie zuletzt einem Kinderkrankenhaus, nicht zurückschrecken. Über zwei Millionen Menschen seien auf der Flucht, viele unschuldige Zivilisten inzwischen getötet worden.

Bürgermeister Köhler betonte: „Es gilt, Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und ihren Nachbarländern zu zeigen und auch mit jenen Menschen in Russland, die sich gegen den Krieg stellen. Wir sind fassungslos und entsetzt, welchem Leid die Menschen in einem europäischen Land gar nicht fern von uns ausgesetzt sind. Das Blut, das in der Ukraine vergossen wird, schreit zum Himmel.“

Köhler warnte vor eine Spirale des Hasses. Insbesondere dürften Menschen mit russischer Abstammung nicht diskreditiert und beleidigt werden, sie haben mit dem Krieg in der Regel nichts zu tun.


Deutschland müsse als großes und starkes Land jetzt helfen. Der Bürgermeister appellierte an die Bürgerinnen und Bürger mit anzupacken, Wohnungen zur Verfügung zu stellen, Geldspenden zu akquirieren, bei Bedarf Kleidung zu sammeln und Flüchtlingen ein Zuhause auf Zeit zu bereiten, damit sie zur Ruhe kommen können.

Köhler hatte sich in der Woche zuvor mit den aus der Ukraine kommenden Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinde Bad Zwesten ausgetauscht, ihm wurden herzzerreißende Erlebnisse über die Situation vor Ort geschildert.

Bürgermeister Köhler verurteilte, dass noch immer mit Gewalt und Terror politische Ziele durchgesetzt werden sollen. Seine Forderung lautete: „Herr Putin, legen Sie die Waffen nieder. Beenden Sie diesen Krieg.“

 

 




Der Schulleiter der Christophorusschule Oberurff, Christoph Heimbucher, zeigte sich angesichts der Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Menschen in der Ukraine betroffen und bestürzt. Als Schulleiter geht sein Blick und der Blick des Kollegiums immer besonders auch auf die Richtung der Situation der Kinder und Jugendlichen. Ihnen allen gebühre nicht nur uneingeschränkte Solidarität, sondern die aktive Hilfe aller Menschen in Deutschland. Das CJD als großem sozialem Bildungsträger werde geflüchtete Menschen aufnehmen und ihnen Geborgenheit und ein Stück Perspektive und Orientierung bieten.

Heimbucher stellte fest, dass viele junge Menschen zudem Zukunftsängste haben, so auch vor einem Krieg in Europa. Man müsse sich daher Zeit nehmen, zuhören, die Ängste wahrnehmen und Gespräche führen und dabei gemeinsam Unsicherheiten und Sorgen aushalten.

Der Schulleiter zeigte auf, wie die Schülerinnen und Schüler seiner eigenen Schule sich aktiv einbringen, bei Sammlungen von Hilfsgütern und Geldspenden, Schulkonzerte organisieren, um den leidenden Menschen der Ukraine und den Flüchtenden zu helfen.

Schulleiter Heimbucher betonte: „Unser Verständnis von einem guten Miteinander der Menschen auf der Welt ist geprägt von Achtung und Toleranz und immer von den Bemühungen, Konflikte vernünftig, friedlich und im Gespräch zu lösen. Wir wollen Menschen anderer Herkunft, anderer Religionen und anderer Weltanschauungen offen und vorurteilsfrei begegnen, sie kennenlernen, ihnen zuhören und – da wo es nötig ist – ihnen hilfreich zur Seite stehen.“


Zum Ende seiner Rede zitierte er den südamerikanischen Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela: „Education is the most powerful weapon we can use to change the world. Bildung ist die stärkste Waffe, die Welt zu verändern.“

Heimbucher forderte: „Lassen Sie uns fest an diese Vision, an die Kraft der Bildung glauben und Tag für Tag daran arbeiten, unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.“

Jugenddorfpfarrer Hans Walther Reeh hielt zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des CJD Oberurff eine Andacht. Näheres hierzu folgt im nächsten Mitteilungsblatt.

 

 

 

Das Thema „Krieg und Frieden“ beschäftigt auch alle SchülerInnen und Lehrer der Altenburgschule zur Zeit besonders.

Im Unterricht wurde dieses Thema bereits häufig aufgegriffen, im Gespräch Fragen geklärt, Ängste und Hoffnungen thematisiert.

Um ein sichtbares Zeichen gegen den Krieg der Urkraine zu setzen, nahmen am Samstag auch viele Schüler der
Altenburgschule gemeinsam mit Eltern und Lehrern an der Mahnwache teil.

Im Unterricht hatten die Klassen 4a und 4b ein Fürbittengebet aufgeschrieben, was einige Schüler auf dem Rathausplatz in Bad Zwesten vorlasen. Am Ende dieser Veranstaltung durften die Kinder blaue und gelbe Luftballons in den Himmel steigen lassen. Damit verbunden waren viele gute Wünsche und Gedanken, dass dieser schreckliche Krieg bald ein Ende hat und alle Kinder der Welt in Frieden leben und lernen können. 

Die Kinder der Altenburgschule brachten ein Fürbittengebet vor und hatten Plakate mitgebracht.

 

 




Schulleiter Christoph Heimbucher und Jugenddorfpfarrer Hans Walther Reeh von der Christophorusschule beendeten die Veranstaltung mit einem musikalischen Beitrag. Gespielt wurde der Libertango von Astor Piazzolla in einer Bearbeitung für Melodika und Gitarre.

 

 

 









Im Anschluss an die Versammlung wurden zum Zeichen der Solidarität dutzende von blauen und gelben Luftballons (in den Farben der Ukraine) in den Himmel entsandt. Nach der Veranstaltung standen die Mitarbeiterinnen der Gemeinde, Frau Bianca Mardorf und Laura Pohlmann bereit, um interessierte Bürgerinnen und Bürger in den Unterstützungskreis der Ukraine aufzunehmen. Davon machten zahlreiche Mitbürger Gebrauch. 

 

In kurzer Zeit werden zahlreiche Flüchtlinge aus der Ukraine Deutschland und so auch unsere Gemeinde erreichen. Es wird einen logistischen Großaufwand bedeuten, die notwendige Hilfe in kurzer Zeit bereitzustellen.

 

Wir brauchen die Hilfe unserer Bürgerinnen und Bürger als Unterstützung, damit wir dieser sozialen Aufgabe gut im Sinne der Flüchtlinge werden nachkommen können.

 

Folgende Aufgaben stehen an:
Helfen Sie bei der Integrationsarbeit, die Flüchtlinge mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen.
Kleidersammeln bei Bedarf und wir brauchen Wohnraum zur Verfügung.
Haben Sie eine Wohnung oder ein Zimmer, welches frei ist oder freigeräumt werden kann?

 

Wer mithelfen will, melde sich bitte bei……

 

Wichtig sind aber auch Geldspenden.
Bitte spenden Sie unter
IBAN: DE22 5205 2154 0174 0080 60 bei der Kreissparkasse Schwalm-Eder
IBAN: DE03 5206 1303 0003 2170 43 bei der VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden eG, ZN Borken

Das Geld wird unmittelbar für bedürftige Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.