Rebhuhn-Bestand im Feldflurprojekt um Bad Zwesten weiter gestiegen


Ein wiederholtes Monitoring der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) (Zählung des Bestandes der Rebhühner und der weiteren Vögel) hat festgestellt, dass innerhalb von drei Jahren die Anzahl auf nunmehr 52 nachgewiesene Rebhuhn-Brutreviere angestiegen ist.

Beim Start des Rebhuhn-Projektes im Jahr 2018 wurden lediglich noch acht Rebhuhn-Brutreviere vorgefunden. Durch eine deutliche Verbesserung des Lebensraumes für die Rebhühner durch angelegte Blühflächen und eine enge Kooperation zwischen Behörden, der Jägerschaft und den örtlichen Landwirten hat sich die Anzahl der Rebhühner deutlich erholt.

Im hessischen Durchschnitt schaffte ein Brutpaar, sechs Junge aufzuziehen, dagegen lag im Bad Zwestener Projekt die Zahl der durchschnittlich aufgezogenen Junghühner im Jahre 2020 bei stolzen 11 Junghühnern je Familienverband. Damit waren die Bad Zwestener Rebhuhn-Brutpaare fast doppelt so erfolgreich wie der hessische Durchschnitt.

Bürgermeister Michael Köhler betont: „Eine Verzehnfachung der Rebhuhn-Paare innerhalb von nur drei Jahren ist ein ungeheurer Erfolg. Wir können stolz auf der Erreichte sein. Als Kurort sind wir der Natur und der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet. Wir wollen das Projekt daher weiter unterstützen und suchen dazu weitere  Landwirrte als Kooperationspartner.“ Interessierte Landwirte aus Bad Zwesten und der Umgebung können sich bei der Projektbeauftragten Andrea Imhäuser vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) unter der Telefon Nr. 0151-65234159 oder per E-Mail Andrea.Imhaeuser@llh.hessen.de melden.

 

Was macht die Rebhuhn-Blühfläche so wertvoll? 

Die Rebhuhn-Blühflächen sind mehrjährig auf der gleichen Ackerfläche angelegt. Die Bewirtschaftung ist jährlich halbseitig wechselnd. So entstehen nah beieinanderliegende Bruthabitate als auch gute Möglichkeiten zur Nahrungssuche für die Rebhühner, deren Küken anfangs überwiegend Insekten brauchen. Die Blühmischung ist darauf abgestimmt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Blühbrachen entstehen, die im Winterhalbjahr noch genügend Deckung und Versteckmöglichkeiten bieten.

Der erneute Anstieg bei der Population der Rebhühner und auch der weiteren Vögel war daher angesichts der vorgefundenen Witterung am Winterende erstaunlich. Die hohen Schneelagen in diesem Jahr machten die gute Tarnung der Rebhühner zunichte und haben die Futtersuche erheblich erschwert.

Ortslandwirt Matthias Michel, Projektbeauftragte Andrea Imhäuser und Bürgermeister Michael Köhler begutachten eine Blühfläche, die im Projekt beteiligt ist. Im Hintergrund sind die überwinterten Stängel der Pflanzen zu sehen, die im vergangenen Jahr geblüht hatten und im Winter und auch jetzt noch reichlich Deckung bieten.