Corona-Pandemie


Die neue Verordnung der Landesregierung gilt bis Ende November 2020. Sie schreibt unter anderem die Schließung von Gastronomie-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen vor. Zudem gelten strenge Kontaktbeschränkungen:

Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes bis zu einer Gruppengröße von höchstens zehn Personen gestattet.

Dieser November wird sich uns allen tief ins Gedächtnis einbringen. Die von Bund und Ländern angeordneten Verbote und Eingriffe in das Leben aller sind eine schwere Bürde. Jede einzelne Maßnahme ist selbsterklärend. Das Ziel aber ist klar:

Die Zahl der nahen Kontakte mit anderen Menschen soll soweit wie möglich reduziert werden, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.

Das fällt aus vielen Gründen schwer. Wir sind soziale Wesen und können ohne andere Menschen nicht leben. Gastronomie und Kultur werden wir sehr vermissen. Die Gastronomen und Kulturschaffenden werden auch erneut erhebliche finanzielle Einbußen erleiden.

Es ist jedoch ungewiss, ob die dadurch vermiedenen Kontakte ausreichen die Dynamik der zweiten Corona-Welle zu brechen. Schulen und Kindergärten sowie viele Betriebe sind anders als im April nicht geschlossen. Das halte ich für sehr wichtig, denn viele Eltern waren in dieser Zeit enorm unter Druck. Letztendlich bleiben also viel mehr Kontakte erhalten als im ersten Lockdown. Und jetzt wird es nicht Sommer, sondern Winter. Es daher zu befürchten, dass die Maßnahmen weit über den November hinaus verlängert und sogar verschärft werden müssen.

Damit wir den nun beschlossenen Entbehrungen die erhoffte Eindämmung des Corona-Virus erreichen, möchte ich an Sie appellieren die neuen Regeln nicht nur zu respektieren, sondern einen Schritt weiter zu gehen. Fragen Sie sich auch bei jedem Kontakt, ob er nötig ist oder so gestaltet werden kann, dass ein Infektionsrisiko soweit wie möglich ausgeschlossen ist.

In Bad Zwesten versuchen wir schon seit Monaten die Strategie der Kontaktreduktion durch eine zweite Säule zu ergänzen. Mit erheblichem Aufwand (Personal und Hygienemittel) sind wir z. Bsp. präventiv in den Kindergärten aktiv. So ist ein Zutritt dort seit Monaten nur für Mitarbeiter gestattet. Außerdem finden regelmäßig Kontrollen in Betrieben wie auch im öffentlichen Raum statt. Unterstützt werden wir dabei vom Ordnungsbehördenbezirk Borken und der Polizei.

Zur Kontaktreduktion zum besseren Schutz für die Risikogruppe muss eine effektivere Kontaktverfolgung hinzukommen, damit der befürchtete Engpass in den Krankenhäusern auf den Intensivstationen sicher verhindert werden kann. Wir stehen dazu im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt. Dabei mussten wir feststellen, dass sowohl einige Besucher der Gastronomie einen falschen Namen angegeben haben, aber auch bei sonstigen Zusammentreffen nicht die vollständigen Kontaktdaten wie zum Beispiel die Telefonnummern hinterlegt worden. Es erschwert unnötig die Kontaktverfolgung und sorgt für eine schnellere Ausbreitung des Virus.

Vorbildlich gehen die Länder Taiwan und Südkorea mit modernster Technik im Bereich der Kontaktverfolgung um. Bei uns wird meiner Meinung nach, trotz der akuten Krisenzeit der Datenschutz noch zu großgeschrieben und verhindert den Einsatz dieser Technik. Ich möchte die Nutzung der Corona-Warn-App wärmstens ans Herz legen. Sie ist aktuell bisher leider wenig effektiv, da sie von zu wenig Menschen genutzt wird. Eine Verdopplung der Nutzerzahlen vervierfacht die Bremswirkung auf die Pandemie, da entsprechend mehr Menschen direkt gewarnt werden, wenn Kontakt zu einer infizierten Person bestand. Wenn Sie etwas für die Wiederöffnung von Gastronomie und Kultur wie auch für den Schutz der älteren Menschen tun möchten, dann aktivieren Sie bitte spätestens jetzt die Corona-Warn-App. Diese kann im Internet heruntergeladen werden.

Unsere gemeinsame Aufgabe ist es schützend um die Alten, Kranken und Schwachen zusammenzustehen und dabei Abstand zu halten. Das ist überaus herausfordernd, doch wir sind zuversichtlich, dass wir dies mit Bürgersinn und Verantwortung gerade in unserer Gemeinde schaffen werden.

 

Helfen Sie mit, dass wir das Infektionsgeschehen weiterhin unter Kontrolle behalten und wir das Virus dadurch bald besiegen können!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

 

Ihr

Michael Köhler
(Bürgermeister)